YoungPoetry@Rubens

Nachhaltigkeit und Demokratie fördern mit Jugendliteratur
Antrag von Katja Knoche & Dr. Jana Mikota, Universität Siegen, bei der Christa-und-Dieter-Lange-Stiftung
Kinder- und Jugendliteratur ist, darin dürften sich sowohl Literaturdidaktik als auch die Lesesozialisations- sowie die Kinder- und Jugendliteraturforschung einig sein, die Literatur, die den Kindern und Jugendlichen den Einstieg in literarische Welten ermöglicht, ihnen Anregungen zur Perspektivüberahme schafft und somit auch den Baustein legt, ob jemand Leserin/Leser oder Nichtleserin/Nichtleser wird. Literatur eröffnet ihnen zudem neue Welten, regt sie an, sich mit gesellschaftlichen Diskursen auseinanderzusetzen und kann ihnen so Anregungen geben, eigene Positionen zu entwickeln. Literatur funktioniert nach eigenen Regeln, die dann eine Perspektivübernahme ermöglichen und zum Nachdenken anregen. Begegnungen mit literarischen Texten an außerschulischen Lernorten können den Aufbau eines nachhaltigen Denkens unterstützen. Lesen, auch darüber herrscht Einigkeit, ist die Schlüsselkompetenz und dennoch erreichen uns seit Jahren alarmierende Zahlen: Jedes 5. Kind verlässt die Grundschule mit mangelnden Lesekenntnissen, was in der weiterführenden Schule nicht aufgehalten werden kann. Die Wirtschaft klagt über Fachkräftemängel. Ausgehend von diesen Überlegungen wurde das Projekt „Nachhaltigkeit und Demokratie fördern mit Jugendliteratur“ entwickelt, um insbesondere Jugendlichen aller Schulstufen die Möglichkeit zu geben, sich mittels Jugendliteratur mit den gesellschaftlichen Themen auseinanderzusetzen und in einen Diskurs miteinander zu treten. Dabei ist es entscheidend, dass die Begegnung mit Literatur Jugendliche aller Schulformen und -stufen erreicht. Zugleich sieht sich das Projekt auch als ein Beitrag zur Leseförderung und nimmt dabei die Zielgruppe der Jugendlichen in den Fokus – eine Zielgruppe, die nicht immer leicht zu erreichen ist.
Das Konzept sieht vor, dass Klassen weiterführender Schulen zu vier unterschiedlichen Lesungen und Diskussionen pro Schuljahr eingeladen werden. Sie lernen vor Ort zunächst eine Autorin oder einen Autor, die/der sich bereits in ihren/seinen Werk mit wichtigen gesellschaftlichen Fragen wie Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), Pressefreiheit oder Parteienlandschaft auseinandergesetzt hat. Anschließend folgt eine Diskussionen mit namhaften Vertreterinnen und Vertretern aus der Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, an der sich sowohl die Schülerinnen und Schüler als auch die Autorin oder der Autor beteiligen. Jugendliche werden so angeregt, kritisch zu denken und sich auch zu positionieren. Eingebettet ist das Projekt in die bereits erfolgreiche und etablierte Reihe Poetry@Rubens, die in Kooperation mit dem Apollo-Theater stattfindet. Die Jugend-Reihe trägt daher den Namen YoungPoetry@Rubens.
Termine im Mai
11. Mai 2022, 10 Uhr, Schadeberg-Hörsaal, US-C 116, Unteres Schloss
Im Roman „Heul doch nicht, du lebst ja noch“ erzählt Kirsten Boie von der unmittelbaren Nachkriegszeit in Hamburg. Im Mittelpunkt stehen drei Jugendliche, die die Schrecken des Krieges überlebt haben. Nachzulesen ist die Veranstaltung hier.
10. Mai 2022, 16 Uhr, US-S 002
Werkstattgespräch mit Kirsten Boie, Silke Weitendorf, Studierenden und Interessierten Kirsten Boie hat mit „Dunkelnacht“ eine beeindruckende Novelle über die letzten Kriegstage in Penzberg geschrieben, in der sie von der Gräueltat, den Schrecken der NS-Herrschaft eindringlich erzählt. Im Gespräch mit Studierenden hat Kirsten Boie über das realistische Schreiben für Kinder und Jugendliche erzählt.
Cornelia Funke las und sprach bei YoungPoetry über sich und ihre Fantasie-Welt«

„Ich bin die Wortfischerin und die Geschichtenerzählerin.“
Wer möchte in seiner Fantasie nicht gerne mal auf den Flügeln eines Drachen durch die Lüfte reiten? Die Autorin und Illustratorin Cornelia Funke macht dies möglich. Sie lädt auf Traumreisen ein – durch die Lüfte, auf die Berge, in die Tiefen des Meeres oder auch ins Wohnmobil des Weihnachtsmanns. Zu Gast war die berühmte Verfasserin von „Tintenherz“, „Herr der Diebe“ und „Reckless“ bei YoungPoetry, dem Literaturformat des Hauses der Wissenschaft für junge Leute, das von der Christa-und-Dieter-Lange-Stiftung finanziert wird. Cornelia Funke war am 7.12. digital zu Gast bei YoungPoetry@Rubens im Haus der Wissenschaft der Universität Siegen. Schulklassen zwischen Arnsberg, Siegen und Wissen hatten sich angemeldet, ebenso Studierende. Moderiert wurde die Veranstaltung am Dienstagvormittag von Dr. Jana Mikota.
Den Flyer zu dieser und anderen Lesungen finden
Sie hier
Foto: Michael Orth/Dressler Verlag
Die vielen Facetten eines Schulbusses

Siegen/Washington. In den USA ist der Autor Jason Reynolds ein Star. Nun war er digital zu Besuch in Siegen und hat zu sowohl für den Autor als auch für die Gäste ungewohnter Stunde - nämlich um 14 Uhr mitteleuropäischer Zeit - rund 200 Studierende, Schüler*innen und Kolleg*innen mit seinen Büchern und seinen Ausführungen zu Kinderliteratur, Poesie und Geschichte begeistert. Die Veranstaltung fand in Englischer Sprache statt und wurde von der Christa-und-Dieter-Lange-Stiftung finanziert. Das Gespräch, das vom Haus der Wissenschaft der Universität Siegen im Rahmen des Formats YoungPoetry@Rubens organisiert wurde, moderierten Prof. Dr. Daniel Stein und Dr. Jana Mikota von der Geisteswissenschaftlichen Fakultät.
Besonders eindrucksvoll war es, den Autor, der nicht nur von der Literatur, sondern auch von der Musik beeinflusst wurde, lesen zu hören. Rhythmisch, mit einem tiefen Timbre trug er nahezu ohne Luftholen u.a. eine Textstelle über den Schulbus vor. Die Zuhörerinnen und Zuhörer waren auch im Zoom überrascht, wie pointiert und effektvoll Jason Reynolds über einen Schulbus und die vielen Facetten die dieser haben kann, schreibt. Alle merkten: Jason Reynolds schreibt gerne für seine Zielgruppe, kennt sie genau und setzt vor allem auf Authentizität. Er erzählte, dass Deutschland das erste Land war, in dem seine Bücher übersetzt wurden, aber auch über seine Arbeit an aktuellen Projekten und seine Erfahrungen mit Lesungen in anderen Ländern.
Die Lesung fand digital statt, hat aber mit Blick auf die positiven Rückmeldungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer gut funktioniert und zum Nachdenken und weiteren Gesprächen innerhalb der Klassen geführt. Literatur baut Brücken, Leserinnen und Leser lernen neue Welten und neues Denken kennen und Perspektiven weiten sich. Trotz Zoom ist es dem mehrfach ausgezeichneten Autor – erst vor zwei Wochen bekam er die Carnegie-Medal – gelungen, eine solche Brücke nach Siegen zu bauen.
Pilot geglückt: Erste Online-Lesung mit Schulen

Corona schränkt ein – und Corona lädt ein, neue Wege zu beschreiten, die immer auch ein Maß an Ungewissheit einschließen. Ein Maß an Ungewissheit herrschte auch 1995 in Leipzig – sechs Jahre nach dem Mauerfall. Johannes Herwigs neuer Roman „Scherbenhelden“ spielt zur Wendezeit in der sächsischen Metropole. Die Lesung des gebürtigen Leipzigers, Jahrgang 1980, sollte im Rahmen der von der Christa-und Dieter-Lange-Stiftung ermöglichten Reihe YoungPoetry@Rubens eigentlich analog stattfinden. Durch Corona bedingt fand die Veranstaltung dann via ZOOM statt.
Johannes Herwig liest aus „Scherbenhelden“

Eine Stadt liest ein Buch
Das Haus der Wissenschaft der Universität Siegen geht mit Unterstützung der Christa-und-Dieter-Lange-Stiftung neue Wege bei der Literaturvermittlung. Seit 2007 existiert an der Universität Siegen in Kooperation mit dem Apollo-Theater das Format Poetry@Rubens, vom Namen her erinnernd an Siegens großen Stadtsohn Peter Paul Rubens.
Nun wird dieses Format erweitert durch ein Angebot primär für Oberstufenschülerinnen und -schüler. Denn: Ohne Lesen als wichtigste Grundkompetenz in unserer Wissensgesellschaft funktionieren Lernen und Bildung nicht. In einer sich rasant wandelnden Gesellschaft kommt der Literatur und dem Lesen auch die Funktion des innovativen Wegbereiters zu. Unabhängig von Alter, Geschlecht und Herkunft gibt Literatur Anstoß, mittels der Perspektivübernahme (eigene) Positionen zu reflektieren, sie weckt Empathie und kann Grundlage für Veränderung und Verstehen sein.
Deshalb besitzt YoungPoetry@Rubens einen bilingualen Fokus, bei dem die Muttersprache der Autorinnen und Autoren sowie die Bedeutung der Übersetzung als Brückenschlag zwischen Sprachen und Kulturen unterstrichen werden.
Zum Auftakt des neuen Formats kommt am 12. Mai 2020 der norwegische Jugendbuchautor und Grafiker Øyvind Torseter mit seiner deutschen Übersetzerin Maike Dörries ins Siegerland. Zu Gast ist YoungPoetry@Rubens am Gymnasium Stift Keppel in Hilchenbach. Erfahren Sie mehr mit einem Klick!
God's Kitchen
Chi sieht aus wie ein Kind. Blass und schmal. Die Züge so bleich. Die Haut zart und durchscheinend. Lange Wimpern an den Lidern der mandelförmigen Augen.
Fast echt.
Denn Chi ist ein
Roboter, an dessen Programmierung
die 19jährige Celine während ihres Praktikums am
Institut für neuronale Informatik mitarbeiten soll.
Obwohl Celine weiß, dass Chi nur eine Maschine ist,
baut sie eine Beziehung zu ihr auf. Aber als es zu
ungeklärten Todesfällen am Institut kommt, ist
klar, dass das Projekt gestoppt werden muss.
Ein atmosphärischer Thriller über
künstliche Intelligenz,
computerdatenbasierte
Zukunftsprognosen versehen mit einem
Schuss Westworld. God's Kitchen
Flyer
Margit Ruile
Margit Ruile wurde 1967 in Augsburg geboren. Sie
studierte an der Münchner Filmhochschule, wo sie
nach ihrem Abschluss mehr als zehn Jahre in der
Lehre tätig war, drehte Dokumentationen und
arbeitete als Drehbuchlektorin.
Auch das Geschichtenerzählen lernte sie zuerst beim
Film. Später fand sie dann heraus, dass Schreiben
sich anfühlt, wie im Schneideraum zu sitzen - mit
dem riesengroßen Vorteil, dass man die fehlenden
Szenen nicht nachdrehen muss, sondern einfach
erfinden kann.
Margit Ruile lebt mit ihrem Mann und ihren zwei
Töchtern in München.